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BRUNO SCHULZ Die Mannequins und andere Erzählungen

Inhalt

Neben St. I. Witkiewicz und Witold Gombrowicz gehörte Bruno Schulz zu der neuen Schriftstellergeneration des phantastischen Realismus, der dichterischen Erneuerung der Prosa aus intellektuell-visionärer Kraft und groteskem Humor (François Bondy).
In diesem Band sind die besten Beispiele dieser Gattung aus den beiden Erzählungszyklen Die Zimtläden (1933) und Das Sanatorium zur Todesanzeige (1937) vereinigt. Zwei zentrale theoretische Texte vermitteln darüber hinaus das poetische Selbstverständnis des Autors.

Der "Mitteleuropäer" Bruno Schulz wurde 1892 in der galizischen Kleinstadt Drohobycz geboren. Als Sohn eines jüdischen Kaufmanns wuchs er im Wirkungskreis dreier Kulturen auf:  der polnischen, jüdischen und deutschen. Seine Heimat hat der Lehrer für Zeichnen und Werken nur selten verlassen. 1942 wurde Bruno Schulz von der Gestapo auf offener Straße erschossen.

Inhaltsverzeichnis

Das Vogelunternehmen meines Vaters war der letzte Ausbruch der Farbigkeit, der letzte und glänzende Kontermarsch der Phantasie, welchen dieser unverbesserliche Improvisator, dieser Fechtmeister der Einbildungskraft, auf den Schanzen und Gräben des schalen und öden Winters aufführte. Heute erst verstehe ich das einsame Heldentum, mit dem er mutterseelenallein dem grenzenlosen Element der Langeweile, in der die Stadt erstarrte, den Krieg erklärte. Jeglicher Unterstützung beraubt, ohne Anerkennung unsererseits, verteidigte dieser wundervolle Mann die verlorene Sache der Poesie.

Rezensionen

"Die in der Polnischen Bibliothek erschienene Auswahl könnte zu einer Neuentdeckung von Bruno Schulz führen. Der mit Anmerkungen versehene Band enthält auch eine Reihe von Zeichnungen des Dichters, die seine vielseitige Begabung belegen."
Neue Zürcher Zeitung