SchlossSommerneu-min.jpg

(c) K. Walczyk-Rosar

Literarisches Portrait

Zu jeder Jahreszeit stellen wir Ihnen wichtige polnische Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, deren Werke in Originalsprache und in deutscher Übersetzung in der Bibliothek ausgeliehen werden können.

In der Navigation finden Sie ältere Literarische Portraits.

Herbst 2023

Ryszard Kapuściński

 

Ryszard Kapuścińśki. Źródło: Wikimedia Commons

 

Ryszard Kapuściński wurde am 4. März 1932 in Pinsk (damaliges Ostpolen, heute Belarus) geboren und starb am 23. Januar 2007 in Warschau. Er war einer der bedeutendsten polnischen Journalisten und Schriftsteller, besonderes bekannt wurde er für seine Reportagen. Kapuściński gehört zu den meist übersetzten polnischen Autoren.   


Sein frühes Leben war von den Ereignissen des Krieges geprägt. Zusammen mit seiner Familie musste er bereits 1940 den Heimatort verlassen. Nach dem Kriegsende ließ sich die Kapuściński-Familie in Warschau nieder. Der Autor besuchte ein Gymnasium in Warschau, wo er seine Vorliebe für Fußball und Poesie entdeckte. Gleichzeitig war er in Związek Młodzieży Polskiej (Bund der Polnischen Jugend) tätig und arbeitete für die prosowjetische Zeitschrift Sztandar Młodych  (Jugendfahne). 1950 nahm er ein Polonistsikstudium an der Warschauer Universität auf, wechselte jedoch kurz darauf zu Geschichte. Während des Studiums ließ er sich in Sztandar beurlauben, kehrte aber nach dem erfolgreichen Abschluss im Jahr 1955 in die Redaktion zurück.


Seine erste Reportage über die in der sozialistischen Musterstadt Nowa Huta herrschenden Umstände sorgte für viel Aufregung. Die Beschreibung spiegelte die trostlose Realität der Arbeiter:innen wieder, die von dem kommunistischen Regime beschönigt wurde. Sein Mut wurde aber wertgeschätzt und Kapuściński wurde im Alter von 24 Jahren mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Kurz darauf wurde er auf seine erste Reise ins Ausland, nach Indien, geschickt. Die Abordnung wird unterschiedlich gedeutet: Während sie von manchen als Anerkennung seiner Arbeit angesehen wird, so wirkte sie für die anderen als eine Art „Strafe“, die Kapuścińskis Interesse auf andere problematische Gegenden der Welt lenken sollte. Ein Jahr später ging er nach China, wobei die Reise nicht besonders positiv in seiner Erinnerung geblieben ist, vor allem wegen der ständigen Überwachung, der er ausgesetzt war. Diese Reise wurde durch die Repressionen seitens des Staatsapparats gegenüber dem Sztandar unterbrochen. Kapuściński kehrte aufgrund dessen nach Polen zurück und verließ die Redaktion. Eine neue Stelle fand er bei der Zeitung Polityka (Politik) und Polska Agencja Prasowa (PAP, Polnische Presseagentur). Die PAP schickte ihn nach Afrika, wo sich zu dieser Zeit eine Revolution anbahnte und er als Beobachter hautnah dabei sein konnte. Leider erkrankte er dort an Malaria und Tuberkulose und musste seine Reise abbrechen. Da seine Weltneugier in Polen nicht gestillt werden konnte, machte er sich bald wieder auf den Weg diesmal nach Lateinamerika, wo er die nächste Revolution begleitete. Insgesamt verbrachte Kapuściński 20 Jahre auf Reisen und erlebte fast 30 Revolutionen – währenddessen entkam er nicht selten dem Tod.  


Kapuściński schrieb vorerst Berichte für Zeitschriften, erkannte jedoch schnell, dass er seine Erlebnisse in Form von Büchern festhalten will. 1962 feierte Kapuściński mit der Publikation von Busz po polsku. Historie przygodne sein Buchdebüt. Es war eine Sammlung von Texten, die von in Polen zufällig getroffenen Menschen und den erlebten Abenteuern berichtete. Sein zweites Buch Czarne gwiazdy (1963) beinhaltete Reportagen aus Ghana und Kongo. Im Jahr 1968 erschien Kirgiz schodzi z konia. In diesem Buch mied Kapuściński politische Themen und beschrieb die Kultur von sieben UdSSR-Republiken, die er besuchte. Gdyby cała Afryka (1969) schilderte die in Afrika stattfindenden Umbrüche. Daraufhin folgten Reportagen aus Lateinamerika (Dlaczegi zginął Karl von Spreti, 1970) und über palästinensische, lateinamerikanische und afrikanische Kämpfer (Chrystus z karabinem na ramieniu, 1975).
In den 70er Jahren verzichtete Kapuściński auf seine Stelle bei PAP, lehnte eine Zusammenarbeit jedoch nicht ab. Er begann für die Wochenzeitung Kultura zu schreiben. Nach seinem Aufenthalt in Angola schrieb er Jeszcze jeden dzień życia (1976) und inspiriert von den Reisen nach Äthiopien und in den Iran entstanden Cesarz (1978) und Szachinszach (1982). Die zwei letzten Positionen brachten ihm weltweite Anerkennung.


Während des ausgerufenen Kriegszustandes (1981) verzichtete er auf Reisen und sammelte Zitate und Notizen, die später in der Bücherreihe Lapidarium (von 1990 bis 2007) festgehalten wurden. 1993 entstand Imperium, in dem der Autor seine Erfahrungen mit der UdSSR teilte: Von Kindheit unter sowjetischer Besatzung, über die Reise mit der transsibirischen Bahn bis hin zu seinen Aufenthalten in den sowjetischen Republiken. Daraufhin folgte die nächste Veröffentlichung unter dem Titel Heban (1998), wo der Reporter alle seine Überlegungen zu Afrika festhielt. Das Buch Podróże z Herodotem (2004) erweist einen essayistischen Charakter und stellt einen Überblick des gesamten Reporter-Daseins dar.
Neben den Reportagen schrieb Kapuściński ebenfalls zwei Gedichtbände – Notes (1986) und Prawa natury (2006).


Ryszard Kapuściński wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Seit 2010 wird der „Ryszard-Kapuściński-Preis“ verliehen, der für Autoren und Autorinnen besonderer Reportagen vorgesehen ist.   

 

 

 Ausgewählte Quellen:

1) https://culture.pl/pl/tworca/ryszard-kapuscinski

2) https://www.press.pl/tresc/47254,10-lat-temu-zmarl-herodot-polskiego-reportazu

3) https://kapuscinski.info/category/zyciorys/

4) https://pl.wikipedia.org/wiki/Ryszard_Kapu%C5%9Bci%C5%84ski

Bilderquellen:

1) Bernard Gotfryd, Wikimedia Commons

Zu jeder Jahreszeit stellen wir Ihnen wichtige polnische Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, deren Werke  in Originalsprache   und in deutscher Übersetzung in der Bibliothek  ausgeliehen werden können.

In der Navigation finden Sie ältere Literarische Portraits.

Ryszard Kapuścińśki

Ausgewählte Werke:

 

Ryszard Kapuściński
Notizen eines Weltbürgers

 Frankfurt am Main : Eichborn Berlin, 2007

ISBN:            978-3-8218-5756-5 ; 3-8218-5756-0

Unsere Signatur:     U pd Kapu/N

 Beobachtungen, Episoden, Einfälle, Tagebuchsplitter, Fragmente und Reflexionen des größten Reporters des 20. Jahrhunderts: ein Muss für alle Weltenbürger und jene, die es werden wollen!

"DieStärke dieses Erzählers liegt in der Genuigkeit; der Engel, nicht der Teufel steckt im Detail: Die Bilder sind nie verschwommen, sie bleiben lange im Gedächtnis." FAZ

"Ein Kapuściński ist tausend graue Journalistenphantastereien wert... eine atemberaubende Mixtur aus Reportage und Kunst." Salman Rushdie

Ryszard Kapuściński 

Schah-in-schah : eine Reportage über die Mechanismen der Macht, der Revolution und des Fundamentalismus

    Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1997

Unsere Signatur: U pd Kapu/Sch-2

 

 

 

 

Ryszard Kapuściński
Wieder ein Tag Leben : Innenansichten eines Bürgerkriegs

Frankfurt am Main : Eichborn, 1994

Unsere Signatur:        U pd Kapu/Wi

Covertext: "Ein Kapuściński ist tausend graue Journalistenphantastereien wert und seine atemberaubende Mixtur aus Reportage und Kunst bringt uns das, was er das nicht vermittelbare Bild des Krieges nennt, so nahe wie es Lektüre irgend nahebringen kann. Wieder ein Tag Leben ist eine Reportage über die Geburtskriese des unabhängigen Angola. Es ist zudem ein höchst brillantes, lebhaftes Stück Literatur, voll der surrealen Visionen, die Kapuścińśkis Markenzeichen geworden sind und die lange im Kopf des Lesers nachwirken." Salman Rushide 

 

Ryszard Kapuściński
 Meine Reisen mit Herodot

 Frankfurt am Main : Eichborn, 2005

ISBN:      3-8218-4074-9

Unsere Signatur: U pd Kapu/M

Covertext:

Schon immer war er von ihm fasziniert. Und bis heute ist er für ihn der Größte. Wann und wohin auch immer Ryszard Kapuscinski unterwegs war - Herodot war dabei. Anfangs war es gar nicht so leicht, an ein Exemplar von dessen Historien zu kommen - denn in Polen gab es keine Übersetzung davon. Und als die fertig vorlag, durfte sie nicht gedruckt werden: Stalin lag im Sterben, und das jahrtausendealte Buch erzählt mindestens eben so viel vom Zerfall wie von der Schaffung riesiger Reiche, ebenso erschütternd vom Sturz der Mächtigen wie von ihrem Aufstieg. Erst 1954 kam der junge Ryszard Kapuscinski mit dem Buch in Berührung - und es erwies sich als Erleuchtung. Da war einer - von Neugier und Wissensdurst getrieben - aufgebrochen, die Grenzen der bekannten Welt auszuloten, mit eigenen Augen zu sehen und mit eigenen Ohren zu hören, oder sich wenigstens von Augenzeugen berichten zu lassen, was sich auf der Welt zugetragen hat. Herodot war kein Händler, Spion, Diplomat oder Tourist, sondern - wie später auch Ryszard Kapuscinski - Reporter, Anthropologe, Ethnograph und Schriftsteller.Ryszard Kapuscinski erzählt, wie er mit Herodot nach Afrika, Asien und in Europa reist, was er an den Stellen findet, von denen einst der alte Grieche schrieb, welche Konflikte von heute ihre Wurzeln schon damals hatten und wie die Überlieferung menschlicher Geschichte funktioniert.

Czesław Czapliński mit Ryszard Kapuściński
Życie w podróży, życie jako podróż : rozmowy

Warszawa : Czytelnik 2022

ISBN:     978-83-07-03515-4 ; 83-07-03515-5

Unsere Signatur:     D4 Kap/Cz

 Covertext: Czesław Czapliński (ur. 1953),wybitny polski artysta fotograf, mieszkający w Nowym Jorku i w Warszawie, zdobył międzynarodową sławę jako autor zdjęć portretowych znanych osobistości ze świata kultury, polityki, biznesu i sportu. Jego fotografie publikowały m.in. „The New York Times”, „Newsweek”, „The Washington Post” i „Vanity Fair”. Miał ponad 100 wystaw fotograficznych: w Polsce, Stanach Zjednoczonych, Niemczech, Rosji… i wydał ponad 40 albumów oraz książek poświęconych fotografii i fotografowanym przez siebie postaciom. Jest też autorem filmów dokumentalnych.

W okresie przełomowym dla najnowszej historii – w końcu lat 80. i w pierwszej połowie lat 90. XX wieku – przeprowadził wiele rozmów ze znakomitym reporterem i pisarzem Ryszardem Kapuścińskim (1932–2007). Stały się one podstawą publikowanej obecnie książki. Różnorodna tematyka tych dyskusji objęła sprawy literatury, fotografii i międzynarodowej polityki. Ryszard Kapuściński porównuje m.in. rolę pisarzy w Europie i w Stanach Zjednoczonych, analizuje ogólną sytuację w rozpadającym się Związku Radzieckim, po którym często wówczas podróżował, a także próbuje przewidywać rozwój wydarzeń w świecie u progu XXI wieku.

Ryszard Kapuścińśki
Lapidaria IV-VI

Warszawa : Czytelnik, 2008

ISBN:          978-83-7552-117-7

Unsere Signatur: D 4 Kap/Lap-IV-VI

 Covertext:

"Kapuściński oddaje się w ręcę czytelnika na każdej stronie Lapidarium, w każdej refleksji, w każdym obrazie." Galder Reguera

 

 

Ryszard Kapuściński 
Rwący nurt historii : zapiski o XX i XXI wieku

    Kraków : Znak, 2008

ISBN:     978-83-240-0821-6

Unsere Signatur:  D 4 Kap/R

 Covertext:Zbiór wypowiedzi i zapisków Kapuścińskiego na temat historii, globalizacji i poszczególnych regionów świata: Afryki, Ameryki Łacińskiej, Europy i Rosji. Wybór i układ rozdziałów został zaakceptowany przez Ryszarda Kapuścińskiego. Książka jest uzupełnieniem jego znakomitych dzieł reporterskich i punktem wyjścia do rozważań o współczesnym świecie, bogatym i wielowymiarowym. To, co w jego książkach stanowi fundament – solidny, lecz niewidoczny – w wywiadach i wykładach płynie szerokim strumieniem: komentarze polityczno-społeczne, nazwiska, daty, dane statystyczne. Ale nie jest to li tylko erudycyjny popis. Kapuściński przywołuje fakty po to, by je zinterpretować, wskazać paralele historyczne i kulturowe, by prognozować. Jest więc Ryszard Kapuściński kronikarzem współczesności, który trzyma zawsze rękę na pulsie historii… ze Wstępu Krystyny Strączek

Ryszard Kapuściński
Podróże z Herodotem

 Kraków : Znak, 2003

Unsere Signatur: D 4 Kap/P

 Covertext: "Bywały okresy, kiedy wyprawy w przeszłość pociągały mnie bardziej niż moje aktualne podróże korespondenta i reportera. Działo się tak w chwilach zmęczenia teraźniejszością. Wszytsko w niej się powtarzało: polityka - przewrotne, nieczyste gry i kłamstwa; życie szarego człowieka - bieda i beznadzeija; podział świata na Wschód i Zachód - ciągle ten sam. A podobnie jak kiedyś pragnąłem przekroczyć granicę w przestrzeni, tak teraz fascynowało mnie przekraczanie grancy w czasie."

 

 

Ryszard Kapuściński
Autoportret reportera

Kraków : Znak, 2003

ISBN:         83-240-0347-9

Unsere Signatur:     D 4 Kap/A

 Covertext: To niezwykła opowieść mistrza reportażu Ryszarda Kapuścińskiego o sobie, tajemninach własnego zawodu i o świecie współczesnych mediów.

"Reporter pracuje na zasadzie akumulatora: ładuje, zbiera, wchłanie w siebie tę całą rzeczywistość, gromadzi materiał, więc wtedy nie ma czasu na pisanie. (...) Bo podróz jest czasem zbyt cennym, sytuacja podróży jest zbyt cenna, by pisać." 

"W latach sześćdziesiątych, w Nigerii, kiedy poważnie się rozchorowałem, wysłali mnie samolotem, a rzeczy osobno. Celnik na Dworcu Gdańskim dopytywał się, gdzie właściwie jest mój bagaż, bo przyszła skrzynia książek, jedne dżinsy i patelnia."

Beata Nowacka, Zygmunt Ziątek
Ryszard Kapuściński. Biografia pisarza

Kraków : Wydawn. Znak, 2008

ISBN:      978-83-240-1069-1 ; 83-240-1069-6

Unsere Signatur:    D 4 Kap/N-2

Covertext: Książka Beaty Nowackiej i Zygmunta Ziątka - literaturoznawców od lat zajmujących się twórczością Ryszarda Kapuścińskiego - to pierwsza próba pokazania całości dzieła autora Podróży z Herodotem.
Biografia twórcza jednego z najwybitniejszych reportażystów XX wieku jest próbą opisania rozwoju i przemian jego pisarstwa. Opisowi działalności literackiej towarzyszy próba naszkicowania losów pisarza, który sam często stawał się bohaterem swoich tekstów. Autorzy nie tylko analizują reportaże Kapuścińskiego, ale wyjaśniają też kulisy ich powstania oraz ich odbiór w Polsce i na świecie.

Ryszard Kapuściński Beaty Nowackiej i Zygmunta Ziątka to niezbędny przewodnik dla wszystkich, których interesuje życie i twórczość cesarza reportażu.

Zu jeder Jahreszeit stellen wir Ihnen wichtige polnische Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, deren Werke  in Originalsprache   und in deutscher Übersetzung in der Bibliothek  ausgeliehen werden können.

In der Navigation finden Sie ältere Literarische Portraits.

Ryszard Kapuścińśki

Links & Interessantes

  •  Interview mit Ryszard Kapuściński (auf polnisch)