Forschungsstipendien

DPI Forschungsstipendien 2024

Das Deutsche Polen-Institut Darmstadt ist ein international anerkanntes Zentrum für Forschung und Information über Polen und die deutsch-polnischen Beziehungen im europäischen Kontext. Es vergibt jährlich an Nachwuchswissenschaftler:innen der Geistes- und Sozialwissenschaften Stipendien für einen vier- bis sechswöchigen Forschungsaufenthalt in Darmstadt. Den Stipendiaten:innen wird ein Arbeitsplatz mit WLAN im hellen, ruhigen Lesesaal der Institutsbibliothek zur Verfügung gestellt. Dort können sie nach individuellem Zeitplan (auch am Wochenende) an ihren Projekten arbeiten und auf die umfangreichen Bestände der Bibliothek zurückgreifen. Belohnt werden sie durch das einzigartige Ambiente des Residenzschlosses in Darmstadt.

Die Spezialbibliothek des Instituts zählt mehr als 80.000 Bände. Ihre Erwerbsschwerpunkte sind:

•  polnische Belletristik im Original und in deutscher Übersetzung 
•  deutsch-polnische Beziehungen (Geschichte, Politik, Kultur u.a.) 
•  polnische Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft u.a. 
•  deutsche Belletristik in polnischer Übersetzung 
•  deutsche Fachzeitschriften zu den Erwerbsschwerpunkten
•  polnische Fach- und Kulturzeitschriften

Aktuelle Neuerwerbungen sind direkt im Lesesaal zugänglich. Darüber hinaus ist an die Bibliothek ein umfangreiches Archiv mit folgenden Bestandteilen angegliedert:

• Pressearchiv (Schwerpunkt: deutsch-polnische Beziehungen, polnische Innen- und Außenpolitik)
• Autorenarchiv (Materialien zu polnischen Schriftstellern)
• Video- und Audioarchiv
• Dokumentation Polen-Information (Pressearchiv 1970-2010)
• Übersetzernachlässe

 

Das Deutsche Polen-Institut schreibt für das laufende Jahr 2024

 Forschungsstipendien

für eine Dauer von vier bis sechs Wochen aus.

Bewerbungsfrist ist der 19.   Februar 2024.
Wir laden ausdrücklich auch ukrainische Wissenschaftler:innen und Personen, die sich mit ukrainischen Forschungsfragen beschäftigen, dazu ein sich zu bewerben.

 

Zielsetzung der Förderung
Mit der Vergabe von Stipendien werden wissenschaftliche Vorhaben aus dem Aufgabenbereich gefördert, der vom Deutschen Polen-Institut vertreten wird. Die Stipendien sollen den wissenschaftlichen Nachwuchs insbesondere aus Polen und Deutschland in die Lage versetzen, die reichhaltigen Bestände in den Sammlungen des Deutschen Polen-Instituts für ihre Forschungsarbeiten auszuwerten. Dabei sollen sich möglichst jeweils ein polnischer und ein deutscher Stipendiat gleichzeitig in Darmstadt aufhalten. Bewerbungen aus dritten Ländern sind ebenfalls möglich.

Höhe des Stipendiums
Die Höhe des Stipendiums beträgt 1.550 Euro (1.150 Euro für besonders qualifizierte Studierende während der Vorbereitung ihrer Abschlussarbeit). Aus diesen Mitteln sind sämtliche Nebenkosten zu tragen (Reisekosten, Unterbringung, Versicherungen).

Voraussetzungen für die Bewerbung
Die wissenschaftliche Qualifikation der Stipendienbewerberin/des Stipendienbewerbers wird auf der Grundlage der einzureichenden Bewerbungsunterlagen geprüft. Förderungsberechtigt sind bevorzugt Graduierte, Doktorandinnen und Doktoranden sowie promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, im Ausnahmefall auch fortgeschrittene Studierende, die mit einer Forschungsaufgabe beschäftigt sind. Sie müssen in der Regel im Arbeitsbereich des Instituts bzw. in den Sammelschwerpunkten der Bibliothek bereits wissenschaftliche Leistungen erbracht haben.

Die Bewerberin/der Bewerber muss über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und diese bei Bedarf schriftlich nachweisen.

Verpflichtungen der Stipendiaten
Die Annahme eines Stipendiums bedeutet für die Stipendiatin/den Stipendiaten die Residenzpflicht in Darmstadt. Nach Ablauf des Stipendiums ist ein Ergebnis- und Erfahrungsbericht einzureichen. Außerdem wird erwartet, dass die Bewerberin/der Bewerber während des Aufenthalts das wissenschaftliche Vorhaben in einem Werkstattgespräch mit den Mitarbeitern des Instituts vorstellt.

Verpflichtungen des Deutschen Polen-Instituts
Über die finanziellen Leistungen hinaus sorgt das Deutsche Polen-Institut für einen Arbeitsplatz in den Sammlungen des Instituts und unterstützt die Stipendiatin/den Stipendiaten auch bei anderen organisatorischen Fragen. Das Deutsche Polen-Institut stellt im Rahmen der Möglichkeiten eine wissenschaftliche Mitarbeiterin/einen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Hauses zur wissenschaftlichen Betreuung zur Verfügung.

Bewerbungsunterlagen
Bewerber:innen werden gebeten, per Email (an die Adresse info@dpi-da.de) folgende Unterlagen mit dem Stichwort „Forschungsstipendium“ beim Deutschen Polen-Institut einzureichen:
• Ausgefülltes Formblatt
• Lebenslauf
• Kurze Projektskizze (2-4 Seiten)
• Ein bis zwei Gutachten zum Projekt
• Zeugniskopien
• Publikationsliste (sofern vorhanden)

 

als eine PDF Datei.

Ukrainische Bewerber:innen bitten wir um Kontaktaufnahme, um sich über ein vereinfachtes Bewerbungsverfahren zu informieren.

Gründe für die Vergabe oder Ablehnung werden nicht mitgeteilt. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung eines Stipendiums besteht nicht.

Für Bewerbungen gelten unsere  Datenschutzbestimmungen.

Ansprechpartner: 
Christof Schimsheimer
schimsheimer@dpi-da.de

 

Die Stipendien werden gefördert von Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

2023

Guschlbauer, Magdalena (Gießen, Lodz):  Die Presse der Evangelisch-Augsburgischen Kirche als Forum des nationalen und kulturellen Diskurses der Lutheraner in der Zweiten Polnischen Republik

Woźniak-Wrzesińska, Ewelina (Gießen):  Das sprachliche Bild der Deutschen im sogenannten polnischen Genderdiskurs (2015−2022)

Rubana, Jewhenija (Czernowitz): Deutsch-ukrainisch-polnisches Wörterbuch für Architektur und Bauwesen

Żyła,  Monika  (Berlin): Polnische Musik der Gegenwart und des 20. Jahrhunderts

Skip, Veronika  (München) : Die ukrainische Künstlerdiaspora in Deutschland und Amerika im Kontext des Schaffens von Svyatoslav Hordynsky, Edward Kozak und Petro Mehyk 

Gołas, Justyna (Warschau): Die deutsche Übersetzung von L. Tyrmands Roman Filip. Ein Einblick ins Leben im Dritten  Reich aus der Sicht des polnischen Fremdarbeiters Filip Vincel

2022

Madej, Adrian (Breslau): Vergleichende Analyse der deutschen und polnischen Pressediskurse im Forschungsfeld Migrantenliteratur

Garczewski, Krzysztof (Bromberg): Deutsche und polnische Ostpolitik - Geschichte und Gegenwart

2021

Rindlisbacher, Stephan (Frankfurt Oder): Akademischer Austausch zwischen Polen und dem „Westen“ und die Auswirkungen auf die Transformation nach 1989

Czartoryski, Adam Stanislaw (Rzeszów): Sprachliches Bild von Polen in der deutschen Presse 2015-2020

Soloschenko, Viktoria (Kiev):  Suche nach NS-Raubgut in den Museen, Bibliotheken, Archiven Deutschlands, Polen und der Ukraine»

Nakai, Anna (Budapest): Joanna Bator aus der Perspektive der polnisch-deutschen Beziehungen: Historische Erinnerungen und geografische Einzigartigkeit

Dziewanowski-Stefańczyk, Bartosz (Warschau): Geschichte als Werkzeug der polnischen Diplomatie gegenüber Deutschland, 1918-1939

Kubacki, Michael (Marburg): Das polnische „Holocaustgesetz“. Genese und Analyse der öffentlich-politischen Debatte über die umstrittene Gesetzesnovelle über das Institut für Nationales Gedenken (2018)

2020

Hildebrand, Markus (Warschau/Bonn.):  Das deutsch-polnische Verhältnis im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik im Zeitraum 2007 bis 2015

Knyżewski, Jakub (Ełk):  Soziale / bürgerliche Bewegung in Ełk 1918-2018

Schwach, Sandra (Siegen):  Der deutsch-polnische Jugendaustausch - nicht nur ein Teil kommunalpartnerschaftlicher   Beziehungen

2019

Breysach, Dr. habil. Barbara (Frankfurt/O.): Adolf Rudnickis Essay Lato (1938): Übersetzung, Kommentar und Edition eines Zeitdokuments

Szymańska, Joanna, M.A. (Aachen): Regionale Dimensionen. Eine vergleichende Analyse der Ermland-Masurischen Woiwodschaft mit dem Kaliningrader Gebiet

Wiede, Johann,               M.A. (Berlin): Literatur der Zwischenzeit. Die Displaced Persons in der polnischen (Exil-) Literatur         

2018

Bąkiewicz, Marta J. (Słubice): Kultur-literarische Biografie der Oder

Bichlmaier, Johanna (Freiburg/Br.): Das große Fragezeichen an der Ostgrenze. Raumaneignung und Rauminterpretation in der Grenzmark Posen-Westpreußen 1918/22-1938

Cain, Friedrich (Konstanz): Henryk Fenigsteins Bericht über die jüdischen Krankenhäuser im Warschauer Ghetto (1948)

Wlostowska, Magda (Leipzig): Europäisierungs- und Transnationalisierungsprozesse am Beispiel von LGBT-Sphären in Polen

2017

Grutza, Anna Eva (Flensburg): Europas heimliche Agenten und die Macht der Dinge: Eine transnationale Mediengeschichte systemkritischer Akteur-Netzwerke im Kalten Krieg

Meyer, Katinka (Göttingen/Berlin): Teilprojekt „Zum historischen Kontext von Flucht, Vertreibung und Umsiedlung aus den ehemaligen Ostgebieten in die SBZ/DDR”

Piotrowska, Anna G. (Krakau): Muzyka rockowa za „żelazną kurtyną”. Wpływy i interakcje między niemieckimi i polskimi tendencjami

Soloschenko, Viktoria (Kiew): Deutschland, Polen und die Ukraine: Zusammenarbeit in der Frage der Rückgabe von den geraubten Kulturgütern (NS Kunstraub, Beutekunst, Restitution)

2016

Hachmeister, Maren (München):Selbstorganisation im Sozialismus – Wohlfahrtsorganisationen in Pilsen und Krakau (1945-1989)

Mai, Joanna (Breslau): Polnische und deutsche literarische Reiseführer als Literaturgeschichte (Diss.)

Ritter, Rüdiger (Bremen): Die Rezeption der Jazz-Radioprogramme des Voice of America-Moderators Willis Conover im ehemaligen Ostblock (Polen, Sowjetunion, Ungarn, Tschechoslowakei)

Zelechowski, Jamie (Los Angeles): Where is Cukier(man)? The Formation and Metamorphosis of German-Polish-Jewish Spaces in the Works of Józef Hen (Postdoc)

2015

May-Chu, Karolina (Madison, USA): From Literature about the Border Poetics: German-Polish Literary Encounters after 1989

Ulatowski, Rafał (Warschau): Die deutsch-polnischen Beziehungen 1990-2015

Wenninger, Dr. Regina (München): Ausstellungen polnischer Gegenwartskunst in der Bundesrepublik 1956-1965; Netzwerke, Motive, Rezeption

Wojcik, Dr. Paula (Jena): Warum Klassiker? Zu einer Theorie der Klassik am Beispiel der Ballade in Polen und Deutschland

2014

Borchers, Sebastian (Berlin): Rhythmus und Klag. Grundlagen der deutsch-polnischen Wechselbeziehungen in der Neuen Musik (1956-1989)

Braun, Micha, Dr. (Berlin): Echos aus Archiven. Praktiken von Erinnerung und Resonanz in den zeitgenössischen visuellen und performativen Künsten Ostmittel- und Osteuropas

Chojnowski, Przemysław, Dr. (Słubice): Das Leben im Dazwischen. Kulturelle Bivalenz und die Suche nach dem dritten Raum im literarischen Werk Peter (Piotr) Lachmanns

Maisch, Malte (Frankfurt/Oder – Posen): Eine Kritische Theorie Polens. Rand und Grenzperspektive auf das Verständnis von Wissenschaft und Erkenntnis

2013

Balogh, Péter, M.A. (Stockholm / Södertörns högskola): Brücke ohne Enden? Deutsch-polnische Beziehungen im Grenzgebiet um Szczecin/Stettin 

Guttke, Dr. Matthias (Lemberg): Die Verhängung des Kriegsrechts über Polen. Verfahren der Vergangenheits(re)konstruktionen am Beispiel des 13. Dezember 1981 

Kopij-Weiß, Dr. habil Marta (Breslau): Deutsch-polnische Verflechtungsgeschichte im 19. Jahrhundert 

O’Reilly, Klara-Maeve, M.A (Dublin): Perspectives of Collectivisation

2012 

Kijonka, Dr. Justyna (Kattowitz): Migrationen aus der Woiwodschaft Kattowitz in die Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1970-1989. Eine soziologische Studie 

Pörzgen, Dr. Yvonne (Bremen): Stanisław Lem und der freie Wille 

Strzempa, Alina M.A. (Münster): Zwischen den Diskursen: Andrzej Stasiuks und Jurij Andruchowycs Verhandlungen über Ost- und Mitteleuropa 

Tarasiński, Dr. Jarosław (Bromberg): Eine Aufgabe – drei Lösungswege. Die gesellschaftliche Integration der Vertriebenen und die katholische Kirche in Polen, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland 1948-1972 

2011

Borchers, Sebastian (Bochum): Rhythmus und Klang. Grundlagen der transnationalen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Polen in der Neuen Musik (1956-1989)

Burzyńska
, Paulina (Breslau): Visual History als Form der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Polen und Deutschland 

Römer
, Peter (Münster): Nach dem Staatssozialismus. Die Geschichtspolitik der Deutungseliten in Deutschland und Polen, 1989-2009. Ein beziehungsgeschichtlicher Diktaturaufarbeitungsvergleich 

Wadle
, Hannah (Manchester): Navigating an Ambivalent Landscape. Sailing, Sightseeing and Hibernating in a Masurian Village in Poland

2010

Keck-Szajbel, Mark (Oakland, USA): The Borders of Friendship: Transnational Travel and Tourism in East Central Europe, 1972-1989

Vatter, Theresa (Passau): Homosexualität - ein Spiel? Sexuelle Orientierungen in der zeitgenössischen polnischen Literatur

Waligórska
, Magdalena (Berlin/Florenz): Translating Jewishness. Cross-cultural translation of Jewish motifs in the new Polish and German literary prose

Wasiak
, Patryk (Warschau): Neue Medien und die Modernisierung der Volksrepublik Polen in den 1980er Jahren 

2009

Hennig, Anja (Berlin): Religion und Politik in Polen: die Relevanz religiöser und politischer Faktoren für das Politikergebnis aktueller moralpolitischer Konflikte.

Mende, Rainer (Leipzig): Autobiografische Spuren in der polnischsprachigen Prosa aus Deutschland nach 1989

Sologubov, Aleksandr (Kaliningrad): „Wo Deutschland endet“. Polnische „Ziemie Odzyskane“ in deutschen (Presse-)Publikationen des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts.

Zawada, Aleksandra (Danzig): Literatur, Theater und Kunst der Berliner Polonia in den 1980er und 1990er Jahren – ein Vergleich

2008


Bednarska-Kociołek, Joanna (Lodz): Der doppelte Erinnerungsort. Gdańsk/Danzig bei Günter Grass, Stefan Chwin und Paweł Huelle

Felsch, Corinna (Marburg/Berlin): Über Geschichte reden? Bedeutung, Auswirkungen und Veränderungen von Geschichtsbildern bei, für und in Begegnungen zwischen Polen und West- sowie Ostdeutschen

Hansen, Imke (Hamburg): Jüdische und Katholisch-Polnische Identitätskonstruktionen im Spiegel der Konflikte um das Gedächtnis in Auschwitz

Jaskułowski, Dr. Tytus (Berlin/Danzig): Die Polenpolitik der Regierung Schmidt 

2007


Tkocz, Ilona (Berlin) - "Identitäts(ver)suche. Ein Rekurs der polnischen Prosa auf Gedächtnis und Erinnerung"

Roguski,  Rafał (Berlin/Breslau) - Die Öffnung der "Freundschaftsgrenze". Motive, Verlauf und Folgen der Einführung des pass- und visafreien Grenzverkehrs zwischen Polen und der DDR 
(1972-1980)

2005/06

Bour, Odile (Berlin) – „Deutsche unternehmensnahe Stiftungen als Träger auswärtiger Kulturpolitik in Mittel- und Osteuropa. Die Bosch-, die Körber- und die Zeit-Stiftung in Polen und Russland“

Jezierska-Wiśniewska, Agnieszka (Warschau) – „Die polnische Rezeption der deutschsprachigen Nobelpreisträger (Günter Grass und Elfriede Jelinek) im Kontext des deutsch-polnischen Kulturtransfers“

Lotz, Christian (Leipzig): „Historische Raumvorstellungen in Europa zum deutsch-polnischen Verhältnis nach 1945“

Pick, Dominik (Warschau): „Die gesellschaftliche Dimension der Détente. Informelle Kontakte der Bevölkerung der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen in den 1970er Jahren“