Neues Koordinatensystem der europäischen Kooperation am Beispiel deutsch-polnisch-ukrainischer kommunaler Partnerschaften
Kommunale Partnerschaften, die einst als Brücken der Verständigung und des kulturellen Austauschs dienten, orientieren sich angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine neu. Die explorative qualitative Studie bietet Einblicke in die Vielfalt kommunaler Dreieckspartnerschaften zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine knapp zwei Jahre nach der von Bundeskanzler Olaf Scholz verkündeten Zeitenwende für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik.
Im Zentrum der Untersuchung standen drei Partnerschaften zwischen mittelgroßen Städten und Landkreisen mit weniger als 500.000 Einwohnern, die sich in Bezug auf die Dauer und Intensität ihrer Zusammenarbeit unterscheiden. Der Fokus richtete sich dabei auf Partnerschaften, die über größere geografische Distanzen hinweg bestehen. Ein großer Teil der Studie konzentriert sich insbesondere auf die Perspektiven von Akteuren aus Politik und Verwaltung. In Anbetracht der neuen Herausforderungen durchläuft die Städtepartnerschaftsbewegung derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Dies zeigt sich darin, dass das kommunale Auslandsengagement inzwischen neue Felder umfasst, wobei Kommunen durch Hilfslieferungen und Erfahrungsaustausch einen direkten Beitrag zur Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine leisten.
Städtepartnerschaften tragen auch dazu bei, die internationale Sichtbarkeit und das Profil einer Stadt zu erhöhen, und fördern das Bewusstsein sowie das Engagement der Bürger in internationalen Angelegenheiten. Abschließend bietet die Studie praxisnahe Handlungsempfehlungen für lokale Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, um Dreieckspartnerschaften erfolgreich zu gestalten und effektiv zur Förderung von Werten wie Demokratie, Menschenrechte und Umweltschutz beizutragen.


Klaudia Hanisch, Ein neues Koordinatensystem der Europäischen Kooperation am Beispiel deutsch-polnisch-ukrainischer kommunaler Partnerschaften. Eine Qualitative Studie. Teil 1, Darmstadt 2024.
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DOWNLOADWir haben Winnyzja empfohlen, denn die Stadt ist relativ weit entfernt von der polnisch-ukrainischen Grenze, aber sie liegt nicht an der vordersten Frontlinie, so dass die Kontakte einigermaßen flüssig stattfinden konnten.
Joanna Szeląg, Verwaltung Lublin