wladyslawtatarkiwicz

Band Nr. 2

Władysław Tatarkiewicz: Geschichte der sechs Begriffe

Kunst, Schönheit, Form, Kreativität, Mimesis, ästhetisches Erlebnis

Inhalt

Władysław Tatarkiewicz ergänzt mit der Geschichte der sechs Begriffe seine unvollendet gebliebene Geschichte der Ästhetik und führt sie in einzelnen Aspekten bis ins 20. Jahrhundert fort. Tatarkiewicz behandelt zentrale Fragen der Ästhetik durch eine Geschichte ihrer wichtigsten Begriffe, die er von der Antike über das Mittelalter und die Moderne bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts führt. Seine Ausführungen sind von großer Anschaulichkeit und Prägnanz. Die Geschichte der sechs Begriffe ist bereits in mehr als zehn Sprachen übersetzt worden (in Spanien sieben, in Italien drei Auflagen).

"Ich mag es nicht, wenn mich jemand langweilt, und ich bemühe mich, auch andere nicht zu langweilen. Besonders die nicht, die meine Bücher lesen". (Władysław Tatarkiewicz)

Der Warschauer Philosoph, Ästhetiker und Kunsthistoriker Władysław Tatarkiewicz (1886-1980) zählt zu den wichtigsten polnischen Denkern des 20. Jahrhunderts und legte glänzende Überblickswerke und Einzelstudien zur Geschichte von Philosophie, Ästhetik und Kunst vor.

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung des Übersetzers

Vorwort

Einleitung

1 Die Kunst: Geschichte des Begriffs

I. Der frühe Begriff der Kunst, II. Der Wandel in der Neuzeit, III. Die schönen Künste, IV. Neue Auseinandersetzungen um die Grenzen der Kunst, V. Auseinandersetzungen um den Begriff der Kunst, VI. Verzicht auf eine Definition, VII. Eine alternative Definition, VIII. Definition und Theorien, IX. Die Gegenwart

2 Die Kunst: Geschichte der Klassifikation

I. Die Einteilung sämtlicher Künste (Antike), II. Die Einteilung der freien und mechanischen Künste (Mittelalter), III. Suche nach einer neuen Einteilung (Renaissance), IV. Die Einteilung der Künste in schöne und mechanische (Aufklärung), V. Die Einteilung der schönen Künste (neuere Zeit)

3 Die Kunst: Geschichte des Verhältnisses von Kunst und Dichtung

I. Unser Begriff von der Kunst und der griechische, II. Der Begriff der Kunst, III. Der Begriff der Dichtung, IV. Der Begriff des Schönen, V. Der Begriff der Kreativität, VI. Apate, Katharsis, Mimesis, VII. Platon: Zwei Arten von Dichtung, VIII. Aristoteles: Erste Annäherung von Dichtung und Kunst, IX. Der Hellenismus: Zweite Annäherung von Dichtung und Kunst, X. Mittelalter: Erneute Trennung von Dichtung und Kunst, XI. Neuzeit: Definitive Annäherung von Dichtung und Kunst, XII. Erneute Trennung von Dichtung und Malerei

4 Das Schöne: Geschichte des Begriffs

I. Wandlungen des Begriffs, II. Die Große Theorie, III. Ergänzende Thesen, IV. Einwände, V. Andere Theorien, VI. Die Krise der Großen Theorie, VII. Andere Theorien des 18. Jahrhunderts, VIII. Nach der Krise, IX. Die zweite Krise, X. Zusammenfassung

5 Das Schöne: Geschichte der Kategorien

I. Spielarten des Schönen, II. Die Angemessenheit, III. Die Verzierung, IV. Das Liebliche, V. Die Anmut, VI. Die Subtilität, VII. Die Erhabenheit, VIII. Zweierlei Schönheit, IX. Ordnungen und Stile, X. Die klassische Schönheit, XI. Die romantische Schönheit

6 Das Schöne: Streit zwischen Objektivismus und Subjektivismus

I. Antike, II. Mittelalter, III. Renaissance, IV. Barock, V. Aufklärung

7 Die Form: Geschichte eines Terminus und von fünf Begriffen

I. Geschichte der Form A, II. Geschichte der Form B, III. Geschichte der Form C, IV. Geschichte der Form D, der substanziellen, V. Geschichte der Form E, der apriorischen Form, VI. Geschichte anderer Formen, VII. Neue Begriffe der Form

8 Das Schöpferische: Geschichte des Begriffs

I. Kunst ohne Kreativität gesehen, II. Geschichte des Namens, III. Geschichte des Begriffs, IV. Creatio ex nihilo, V. Der zeitgenössische Begriff des Schöpferischen, VI. Der Pankreationismus, VII. Das Schaffen des Künstlers

9 Die Nachbildung: Geschichte des Verhältnisses der Kunst zur Wirklichkeit

I. Geschichte des Begriffs mimesis, II. Andere Theorien der Vergangenheit, III. Aus der Geschichte des Realismusbegriffs

10 Die Mimesis: Geschichte des Verhältnisses der Kunst zur Natur und zur Wahrheit

I. Kunst und Natur, II. Kunst und Wahrheit

11 Das ästhetische Erlebnis: Geschichte des Begriffs

I. Die Frühgeschichte, II. Das Zeitalter der Aufklärung, III. Die letzten hundert Jahre, IV. Das Erbe

Schluß

Literaturverzeichnis

Zum Autor

Abbildungsverzeichnis

Namensregister

Inhaltsverzeichnis

Rezensionen

"Es erscheint kaum glaublich, dass [Tatarkiewiczs] begriffsgeschichtliches Kompendium erst jetzt übersetzt wurde. Der polnische Philosoph und Kunsthistoriker bietet und ordnet eine überwältigende Materialfülle, aber er bleibt nicht in der Inventarisierung stecken, sondern hat mit der griffigen Unterscheidung zwischen Begriffen und Theorien und der zupackenden Klärung des Diskussionsstandes die nötigen Mittel, daraus die lesbare Geschichte der Schicksale seiner Helden zu machen. (...)
(...) das zwischen 1968 und 1973 entstandene (...) Werk ist ein eindrucksvolles Dokument der Weltoffenheit und Informiertheit (...).
Brigitte Hilmer in: Neue Zürcher Zeitung vom 28. August 2003

"Geschrieben mit einer beneidenswerten Leichtigkeit, die der Fundiertheit nicht entbehrt (...). Die vom Autor geleistete genaue etymologische und inhaltliche Differenzierung hebt sich wohltuend von vielen aktuellen Diskussionen ab, in denen mit Unbedarftheit und Ignoranz dem inflationären Gebrauch ästhetischer Begriffe Vorschub geleistet und wissenschaftliche Sprache zum bloßen Gerede degradiert wird. (...)
In der 'Geschichte der sechs Begriffe' erscheint Ästhetik als Wissenschaftsdisziplin, welche die kreatürlichen Bedürfnisse des Menschen, sein Verlangen nach Schönheit, Nachahmung und Formgebung thematisiert."
Martin A. Völker in: Osteuropa 2004, H. 11

"Überdies muss auf die sorgfältige editorische Aufmachung des Werkes aufmerksam gemacht werden, das mit einem Literaturverzeichnis, einer Kurzbiographie Tatarkiewiczs, hervorragend reproduzierten Abbildungen, die den Text aussagekräftig kommentieren, sowie einem Personenregister ausgestattet wurde. Sicherlich nimmt man auch deshalb dieses im besten Sinne des Wortes populärwissenschaftliche Buch, dem man eine weitere Verbreitung wünschen möchjte, gerne in die Hand."
Aktuelle Ostinformationen 2003, H. 3/4

"Die 'Geschichte der sechs Begriffe' wirkt (...) wie ein geistiger Dinosaurier in der gegenwärtigen Diskurslandschaft. In ihr ist viel bewahrt und vollendet von dem, was genuine Geistesgeschichte im 20. Jahrhundert mit ihren Wurzeln, die im 19. Jahrhundert liegen, hervorgebracht hat. Die Stringenz des Begriffsvertrauens und das Ungebrochen-Enzyklopädische des historischen Wissens gehören zu dem, was Władysław Tatarkiewicz vielleicht als einer der letzten, oder der letzte bedeutende, europäische Denker von Rang in Sachen Philosophie und Kunst nochj einmal eindrucksvoll - mit aller Reichweite und allen Grenzen - demonstriert hat."
Renate Reschke: Welche Geschichte für die Ästhetik? Władysław Tatarkiewicz und seine "sechs" Begriffe. In: Weimarer Beiträge 51/2005, H. 4, S. 523-534, hier S. 523

Vgl. auch:
Andrzej Wirth: Philosophie in der Zeit der Lügen. Erinnerung an Władysław Tatarkiewicz. In: Sinn und Form 56 (2004), H. 2, S. 277-279.