michal heller

Band Nr. 8

Michał Heller: Der Sinn des Lebens und der Sinn des Universums

Moderne theologische Studien

Inhalt


Von welchen Vorannahmen geht die Wissenschaft aus? Wo liegen die Grenzen unseres Sprechens über Gott? Wie läßt sich Gottes Wirken in der Welt verstehen? Was bedeutet die Evolutionstheorie für die Theologie? Dabei wendet sich Michał Heller konsequent sowohl gegen einen naturwissenschaftlich ignoranten Glauben als auch gegen anmaßende Ansprüche von Seiten der Wissenschaft, alles erklären zu können. Statt dessen bemüht er sich um eine möglichst weite, kosmologische Perspektive.

»Die tiefe Kenntnis der Kosmologie und der Geschichte dieser Wissenschaft, die perfekte Beherrschung extrem schwieriger mathematischer Techniken, die professionelle philosophische Ausbildung, der Reichtum theologischer Gedanken sowie, last but not least, seine verantwortungsvolle Haltung zur priesterlichen Berufung – all dies fügt sich zum einzigartigen und unvergleichlichen Phänomen des Schaffens von Michał Heller.«
(Krzysztof Maślanka)


Michał Heller (geb. 1936) ist Physiker, Kosmologe, Theologe, Philosoph und Priester, Professor der Päpstlichen Theologischen Akademie in Krakau und Mitglied des Vatikanischen Observatoriums. In seinen zahlreichen Büchern ergründet er die Grenzen zwischen Naturwissenschaft und Theologie. 2008 erhielt Michał Heller für sein Gesamtwerk den mit 800.000 britischen Pfund dotierten Tempelton-Preis.

Inhaltsverzeichnis

Gedanken auf dem Wege (einige Vorbemerkungen)

Teil I
Die Rolle der Philosophie

Kapitel 1
Zwischen der Theologie und den Wissenschaften

1. Methodologische Festlegungen
2. Methode und Inhalt
3. Vorannahmen, aber woher?
4. Philosophische Vorannahmen der Theologie?

Kapitel 2
Annahmen der Wissenschaft?

1. Das Problem der »Vorannahmen«
2. Existiert die Welt?
3. Die Erkennbarkeit der Welt und der Rationalismus
4. Die Ordnungsannahme
5. Die Annahme des methodologischen Positivismus
6. Warum interessiert sich der Theologe für die Vorannahmen der Wissenschaft?

Kapitel 3
Gibt es eine christliche Philosophie?

1. Der Streit um die christliche Philosophie
2. Lehren aus der Geschichte
3. Das Problem heute
4. Das Kriterium der Übereinstimmung
5. Versuch von Schlußfolgerungen

Teil II
Sprache und Wahrheit

Kapitel 4
Vom Sprechen über Gott

1. Die Theologie und die Probleme des Physikers mit der Sprache
2. Die Begriffsentwicklung
3. Die Quantenwelt und die Nichtkommutativität
4. Die nichtkommutative Geometrie
5. Das nichtkommutative Regime in der Physik
6. Zeitlosigkeit und Dynamik
7. Dynamik und Kausalität
8. Statt einer Schlußfolgerung

Kapitel 5
Die doppelte Wahrheit

1. Unstimmige Ansichten
2. Einige Bemerkungen zum Prinzip der Widerspruchsfreiheit
3. Haltungen angesichts der Widersprüchlichkeit
4. Parakonsistente Logiken
5. Die Logik und der »Himmel in Flammen«
6. Von der klassischen Logik zu den nichtklassischen Logiken
7. Rationalität und Transzendenz

TEIL III
Naturalismus und Evolution

Kapitel 6
Christlicher Naturalismus

1. Natur und Naturalismus
2. Naturalistischer Monismus
3. Muß die Theologie gerettet werden?
4. Der Radikalismus der Tradition
5. Theologie und Vorstellungskraft
6. Dum Deus calculat mundus fit

Kapitel 7
Evolutionstheorie und Theologie

1. Einleitung
2. Warum soll ein Theologe nicht die Evolutionstheorie bekämpfen?
3. Das Problem des Leidens
4. Evolution und Freiheit
5. Die Evolution und die Theologen

Teil IV
Schöpfung und Sinn

Kapitel 8
Die Logik der Schöpfung

1. Docta ignorantia
2. Aus der Sprachlogik
3. Sprache und Interpretation
4. Der genetische Code
5. Die Sprache des Gehirns
6. Ein »unerlaubter Sprung«
7. Die neue Logik

Kapitel 9
Der Sinn des Lebens und der Sinn des Universums

1. Die Große Frage
2. Der Sinn des Augenblicks
3. Zur Bedeutungstheorie
4. Bedeutung und Sinn
5. Das Mysterium des Universums
6. Eine besorgte Frage
7. Aus theologischer Perspektive
8. Das Drama des Menschen
9. Warnung vor Anthropomorphismus
10. Ein Beitrag zur Schöpfungstheologie
11. Kosmologie und Eschatologie

Zu Autor und Werk

Personenverzeichnis

Rezensionen

"Der bekannte polnische Autor hat nicht nur fundierte Kenntnisse der Kosmologie und über die Geschichte dieses Wissenschaftszweiges, sondern verfügt auch über gründliches mathematisches Wissen und hat eine profunde philosophische Ausbildung. Er verknüpft seine theologischen Gedanken mit seiner Verantwortung als Priester der katholischen Kirche. (...)
M. Heller weist nachdrücklich darauf hin, dass die Idee des Sinns mit den Ideen der Rationalität, der Zielgerichtetheit und des Wertes zusammenhängt. Nur aus der menschlichen zeitlichen Perspektive erstreckt sich zwischen Anfang und Ende, zwischen Plan und Ziel ein Weg, der erst noch zurückzulegen ist."
Gottfried Kleinschmidt in: Forum Grenzfragen
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