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STANISŁAW WYSPIAŃSKI Die Hochzeit

Inhalt

Drama in drei Akten.
Aus dem Polnischen übertragen und herausgegeben von Karl Dedecius. Redaktion: Andreas Lawaty und Wolfram Schäfer.
Über den Autor von Manfred Mack.
1992. 296 S. Ln. (3-518-40499-7).


Außerhalb Polens ist "Die Hochzeit" wie auch das übrige Werk Stanisław Wyspiański kaum bekannt geworden. Von polnischer Seite fehlte es nicht an Stimmen, die das Stück aus sprachlichen Gründen schlicht für unübersetzbar hielten.
Nun erlebt "Die Hochzeit" mit einer Verspätung von neun Jahrzehnten und doch offensichtlich nicht minder aktuell in diesem Jahr in der Übertragung von Karl Dedecius ihre deutsche Erstaufführung: bei den von Peter Stein geleiteten Salzburger Festspielen, in einer Inszenierung von Andrzej Wajda.

Inhaltsverzeichnis

Dritter Akt, 16. Szene

DICHTER
In der ganzen Welt
kann man Polen suchen, liebste Braut
und man wird es nicht finden.

BRAUT
Dann lohnts nicht, daß man sucht.

DICHTER
Aber es gibt einen kleinen Käfig-
dort; legen Sie Ihre Hand jetzt
an die linke Brust.

BRAUT
Das ist der Verschluß
vom Mieder, etwas eng angesetzt.

DICHTER
- - - Klopft es dort?

BRAUT
was soll denn das wieder?
Freilich klopfts, das Herz.

DICHTER
Das ist Polens Hort.

Rezensionen

"Die Hochzeit ist ein aufregendes, wenn auch durch die Versform schwieriges Lesevergnügen, dessen Bildkraft keineswegs veraltet ist. Es ist nur logisch, daß das vitale Stück jetzt, im von Nationalitätskonflikten zerrissenen Europa, endlich wiederentdeckt wurde."
Die Weltwoche