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Band Nr. 2

Polnisches Mittelalter

Inhalt

Ein literarisches Lesebuch von Antonina Jelicz.
Aus dem Lateinischen von Josef Bujnoch und Christiane Reitz, mit Nachdichtungen von Karl Dedecius.
Aus dem Polnischen übersetzt und nachgedichtet von Hans-Peter Hoelscher-Obermaier.
Mit teilweise farbigen Abbildungen.

[Betr. das 10. und den Anfang des 16. Jh.]. Die Entstehung des polnischen Staates im 10. Jahrhundert fällt mit dessen Christianisierung zusammen. Damit trat ein Land in die europäische Geschichte ein, das von den Zentren alter Mittelmeerkulturen weit entfernt war. Über die katholische Kirche hat die lateinische Universalkultur Europas jedoch auch bald in Polen Eingang und festen Boden gefunden. Im Zusammenwirken dieser kulturellen Werte mit lokalen Eigenheiten ist es zur Bildung einer originären Nation mit eigener Kultur gekommen.
Die mittelalterliche, zunächst lateinisch- und später auch polnischsprachige Literatur Polens zeichnet ein plastisches Bild dieses Zeitalters, das den modernen Menschen faszinieren kann. Die ausgewählten Texte erzählen in Vers und Prosa viel über politische und soziale Mentalität, über die vielfältigen Formen der Frömmigkeit, über die Sitten und moralischen Werte der Zeit bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. Es sind Auszüge aus Chroniken, religiöse, moralistische und erbauliche Literatur, Verhaltensmaßregeln, Gelegenheits-, Liebes- und Vagantengedichte - all dies zahlreich mit zeitgenössischen Bildern illustriert.

Leseprobe

GOTTESMUTTER

Gottesmutter, Unbefleckte, gottgeweihte Frau Maria,
Bei dem Sohne auf dem Throne, beneidete Frau Maria,
Bitt für uns, bet für uns!
Kyrie eleison.

Um des eigenen Täufers willen, Gottessohn,
Hör die Stimmen, gib den Menschen rechten Lohn!
Hörs Gebet aus unserer Mitten
Und gewähr, was wir erbitten:
Auf der Erde reichen Segen,
Nach dem Tod ein ewig Leben.
Kyrie eleison.
H.-P.H.-O.

Inhaltsverzeichnis


Rezensionen

"Historie und Histörchen stehen auf ergötzliche Weise nebeneinander. [...] Wer das Buch gelesen hat, möchte sicherlich mehr erfahren, auch über das Verhältnis von Polen und Deutschen, dessen Reichtum an Spannungen immer wieder zum Ausdruck kommt."
Klaus-Peter Walter, Frankfurter Allgemeine Zeitung