JP 32 Cover reduziert

Band Nr. 32

Jahrbuch Polen 2021

Oberschlesien

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Einführung: Warum Oberschlesien?

Zbigniew Kadłubek Wir, die Kinder Voltaires

Deutsch-Polnisches Grenzland

Krzysztof Karwat: Politik in Oberschlesien: Am Wendepunkt

Maria Szmeja: Oberschlesien ist eine problematische Region

Annemarie Franke: Eine Frage der Perspektive: Wo liegt Oberschlesien in Deutschland?

Igor Kąkolewski im Gespräch mit der Redaktion: Oberschlesien gehört ins gemeinsame deutsch-polnische Geschichtsbuch

Małgorzata Płoszaj: Familie Haase aus Rybnik

Rudolf Jaworski: „Wählt deutsch!“ – „Głosuj za Polską!“ Postkartenpropaganda in Oberschlesien

Gemeinsame Heimat – verschiedene Perspektiven

Horst Bienek: Beschreibung einer Provinz. Aufzeichnungen, Materialien, Dokumente

Stanisław Bieniasz: Die Oberschlesier im 20. Jahrhundert

Szczepan Twardoch im Gespräch mit Emilia Padoł: Ich mag mein ganzes Leben. Diese seltsam verworrene Geschichte gefällt mir.

Matthias Kneip: Markus oder Marek? Der lange Weg zur Zweisprachigkeit in Oberschlesien

Waldemar Gielzok: Die Renaissance der deutschen Sprache in Oberschlesien nach 1989/1990 – ein Rückblick nach drei Jahrzehnten

Karolina Jakoweńko: Ein Grab, zwei Namen

Migrationen

Marcin Wiatr: Seiltänzer und Hochstaplerinnen. Oberschlesier*innen in Deutschland

Porträts von Oberschlesier*innen in Deutschland

Andrzej Michalczyk: Migrationen aus Oberschlesien

Stanisław Bieniasz: Ende, Anfang

Bernard Gaida: Rückkehr der Oberschlesier*innen?

Ferne Heimat? Die junge Generation erzählt

Alltags-Kulturen

Beata Piecha-van Schagen / Beate Störtkuhl: Oberschlesische Arbeitersiedlungen um 1900 als Räume sozialer Kontrolle

Józef Krzyk: Abschied von der Kohle

Thomas Dudek: Poldi, Klose & Co. Fußballer zwischen Deutschland und Polen

Grzegorz Lityński: Schlesisches Kaleidoskop 1919–2018. Von Zeitzeug*innen, Liebhaberinnen und Träumern           

Essay zum Abschluss

Jan Opielka: Wer bist Du? Oberschlesien ist ein Geisteszustand

Anhang

Verzeichnis der  Übersetzer*innen

Bildnachweis

Pressemitteilungen

Pressemitteilung zum Jahrbuch Polen 2021 Oberschlesien

Zum ersten Mal widmet das Deutsche Polen-Institut das aktuelle Jahrbuch Polen 2021 einer polnischen Region – Oberschlesien. Sie wird dabei als eine deutsch-polnische Grenzregion aufgefasst, in der die verschiedenen Kulturen, Sprachen und Traditionen – deutsche, polnische und ein wenig auch tschechische – bis heute eine wichtige Rolle spielen.

„Oberschlesien ist eine problematische Region“, schreibt im Jahrbuch die Krakauer Soziologin Maria Szmeja. Diesen Befund sieht die Jahrbuch-Redaktion als Herausforderung, der in den Texten zur politischen, kulturellen und sozialen Lage der Region begegnet wird. Die Grenzen der historisch „oberschlesischen“ Woiwodschaften im gegenwärtigen regionalen Kontext all ihrer ethnisch-kulturellen und territorialen Eigenheiten werden ebenso in dieser Perspektive analysiert wie die sozioökonomischen Probleme nach 30 Jahren Transformation, die ökologische Herausforderung u. a. Es geht um die „schwebenden“ ethnischen Identitäten der oberschlesischen Bevölkerung, die bis heute in Polen Misstrauen erwecken – genauso wie die Existenz einer deutschen Minderheit und einer Gruppe von Anhänger*innen oberschlesischer Autonomiegedanken inmitten einer Bevölkerungsmehrheit, die sich „nur“ als Polen begreift. Die Jahrbuch-Beiträge zeigen die Konfliktlinien und die praktizierten oder angedachten Lösungen, die ein friedliches und lebenswertes (Zusammen)leben in der Region trotz vieler Unterschiede möglich machen.

Gerade Oberschlesien kann nämlich heute beispielhaft für eine ethnisch, kulturell und konfessionell gemischte Region in Europa stehen – in Geschichte und Gegenwart. Das neue Jahrbuch Polen leistet einen Beitrag dazu, in Deutschland, wo das Wissen über Oberschlesien eher schwindet, wieder mehr über die Region und ihre Eigenarten zu erfahren. Dazu laden Essays, Erzählungen, Interviews und Stellungnahmen von Autorinnen und Autoren ein, die durch ihre Meinung das Oberschlesien von heute prägen und den gesellschaftlichen wie kulturellen Dialog in der Region und über sie hinaus befördern.