45 Jahre Deutsches Polen-Institut

07.10.2025 | Institut

45 Jahre Deutsches Polen-Institut

45 Jahre Deutsches Polen-Institut ist ein Grund zum feiern! Seit seiner Gründung im Jahr 1980 ist es die einzige unabhängige Einrichtung in Deutschland, die sich ausschließlich mit Polen befasst - in Wissenschaft und Politik, Kultur und Gesellschaft, Schule und Bildung.

DPI / Antonina Polukhina

Am 7. Oktober 2025 lud das DPI zahlreiche Freunde und Partner des Deutschen Polen-Instituts, Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien sowie langjährige Wegbegleiter:innen des Instituts zur Jubiläumsveranstaltung in der Polnischen Botschaft in Berlin ein.

Jan Tombiński, Botschafter der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland, eröffnete den Abend und erinnerte in seiner Ansprache daran, welch zentrale Rolle das Deutsche Polen-Institut seit 45 Jahren für die Verständigung zwischen Polen und Deutschland spielt – als Brückenbauer, Impulsgeber und Ort des lebendigen Dialogs, der sich immer wieder an die Herausforderungen der Zeit anpasst.

“Anlässlich des 45-jährigen Bestehens des Instituts erscheint mir heute das Team des Instituts wie die Sisyphosse der deutsch-polnischen Zusammenarbeit”, so Tombiński. “Es geht dabei nicht unbedingt darum, diesen Prozess zu einem Ende zu führen, denn ein solches werden wir wohl kaum erleben. In jedem kleinen Erfolg kann man aber ein Körnchen Glück finden, wie es Karl Dedecius in jedem übersetzten Gedicht finden konnte.”

Ein Institut lebe vor allem von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sagte Heiko Maas, Bundesminister a. D. und Präsident des Deutschen Polen-Instituts und bedankte sich für ihr Engagement:

“Sie sitzen im Archiv des Instituts, betreuen die einzigartige Bibliothek, organisieren Lesungen, Ausstellungen und Konzerte, betreiben historische Forschung oder engagieren sich im Bereich Schule und Bildung. Das tolle Team in Darmstadt und im Büro Berlin leistet immer wieder großartige Arbeit, und die beiden Kollegen des PolenMobils bringen das DPI in Schulen in ganz Deutschland.”

Ein Grußwort sprach auch Knut Abraham, Mitglied des Deutschen Bundestages, Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit sowie Schirmherr des PolenMobils:

“Meinen sehr herzlichen Glückwunsch zum 45. Jahrestag Ihres Bestehens möchte ich mit der Bestätigung der weiteren langfristigen Unterstützung durch das Auswärtige Amt verbinden und der Hoffnung, gute und vertrauensvolle deutsch-polnische Beziehungen gemeinsam mit aktiver Beteiligung unserer beiden Gesellschaften zu gestalten.”

An dem Abend wurde nicht nur an die Erfolge des DPI gedacht, sondern auch an die Menschen, die seine Geschichte geprägt und seine Entwicklung über Jahrzehnte hinweg möglich gemacht haben. In diesem feierlichen Rahmen wurde Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des DPI, die Auszeichnung „Bene Merito“ von Botschafter Tombiński überreicht. Es ist die höchste Ehrenauszeichnung des polnischen Außenministeriums und wird seit 2009 an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße für Polen im Ausland einsetzen. Diese Auszeichnung ist eine große Anerkennung für Prof. Dr. Loew und zugleich eine Wertschätzung für die Arbeit des gesamten Instituts.

Im Anschluss wurde ein Film zum 45. Jubiläum des DPI gezeigt, gefolgt von der szenischen Darbietung des Teams vom PolenMobil.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Debatte „Polen–Deutschland–Ukraine: Gemeinsame Anstrengungen für eine europäische Perspektive der Ukraine“, eingeleitet von Dr. Anna Hofmann von der ZEIT Stiftung Bucerius im Rahmen unserer Reihe „Berliner Gespräche“. An der Diskussion nahmen MdB Knut Abraham, Prof. Dr. Jacek Czaputowicz, Außenminister der Republik Polen (2018–2020), Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, sowie Róża Thun, Mitglied des Europäischen Parlaments (2009–2024), teil. Moderiert wurde die Debatte von Dr. Jana Puglierin, Leiterin des Berliner Büros und Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations.

Diskutiert wurde unter anderem, wie die EU-Partnerschaft mit der Ukraine auf Augenhöhe gestaltet werden kann und welche gemeinsamen politischen und gesellschaftlichen Initiativen Deutschland und Polen dafür entwickeln können. 

Musikalisch begleitet wurde das Jubiläum von Uwe Neumann und Ian Melrose mit Vertonungen der von Karl Dedecius übersetzten Gedichte.

Wir danken allen Gästen, Mitwirkenden und Partnern, die diesen besonderen Anlass mit uns gefeiert und 45 Jahre deutsch-polnischen Dialog im Deutschen Polen-Institut gewürdigt haben. Ein besonderer Dank gilt dem Gastgeber, der  Polnischen Botschaft in Deutschland.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der ZEIT Stiftung Bucerius.