cieslewicz

23.02. – 23.04.2017

Von Köpfen und Kartoffeln. Das Polnische Theaterplakat vor 1989

Deutsches Polen-Institut, Residenzschloss Darmstadt, Marktplatz 15, Zugang über die Wallbrücke vom Karolinenplatz

Veranstalter: Deutsches Polen-Institut

Ausstellung in den Räumen des Deutschen Polen-Instituts

Residenzschloss Darmstadt, Marktplatz 15
Zugang über die Wallbrücke vom Karolinenplatz
Öffnungszeiten: Mo. –Fr. 10 bis 17 Uhr, Fr. 10–13 Uhr

 

Das polnische Theaterplakat gibt es seit über 100 Jahren. Bereits 1899 schuf der Künstler Stanisław Wyspiański das erste polnische Plakat, das in Krakau eine Aufführung von Maurice Maeterlincks „Interieur“ ankündigte. Zunächst wurden künstlerisch gestaltete Plakate für Theaterpremieren selten verwendet: Erst nach der Überwindung des Sozrealismus in der Kunst Mitte der 1950er Jahre fand die polnische Theaterplakatkunst günstigere Voraussetzungen. Verantwortlich dafür war die Öffnung der polnischen Bühnen für aktuelle polnische und internationale Autoren, Themen und Inszenierungen.

Diese Rahmenbedingungen begünstigten die künstlerische Entwicklung einer ganzen Reihe von jungen Graphiktalenten. Sie konnten nun die essentiellen Fragen der menschlichen Existenz, die das zeitgenössische Theater mit Vorliebe behandelte, kreativ und frei zum Ausdruck bringen. Dank der Arbeiten von Roman Cieślewicz, Jan Lenica, Edward Dwurnik, Franciszek Starowieyski, um nur einige zu nennen, wandelte sich das Theaterplakat von einem reinen Mitteilungsmedium zu einer Art künstlerischer Interpretation des jeweiligen Stoffes. Die Kunstschaffenden in den letzten Jahrzehnten vor dem politischen Umbruch bereicherten die Poetik des polnischen Plakats um neue Interpretationen und formale Elemente, die sowohl aus individuellen handwerklichen Entwicklungen als auch aus übergreifenden Strömungen in der Gebrauchsgraphik herrührten. Viele polnische Theater erkannten die Chance, durch die Plakatkunst die Öffentlichkeit im In- und Ausland anzusprechen. Kunstplakate wurden auf diese Weise zu Visitenkarten der polnischen Bühnen auch im internationalen Austausch.

Die Ausstellung zeigt Plakate der 1970er und 1980er Jahre aus den Plakatkollektion des Institutsdirektors Dieter Bingen, der Familiensammlung von Matthias Kneip und aus der Plakatsammlung des Deutschen Polen-Instituts. Neben den oben erwähnten „Altmeistern“ sind hier viele der wichtigsten zeitgenössischen polnischen Plakatkünstler vertreten: Stasys Eidrigevičius, Andrzej Pągowski, Irena Chrul, Wiesław Rosocha und andere.