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29.05.2016 , 12:00 Uhr

Deutsch-Polnische Sonntags-Matinee

Vortragssaal Hess. Staatsarchiv Darmstadt, Karolinenplatz 3

Veranstalter: G&G Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Polen-Institut

Deutsch-Polnische Sonntags-Matinee
u.a. mit einem Beitrag von Dr. Andrzej Kaluza "Polnische Spuren in Deutschland: Musik von Chopin bis Mark Forster"

Andrzej Kaluza: Polnische Spuren in Deutschland: Musik von Chopin bis Mark Forster

Fliegt man mit der polnischen Airline LOT nach Warschau, so ertönen auf einem der Audio-Kanäle auf jeden Fall die Mazurkas, die Obereks und die Polonaisen von Fryderyk Chopin. Dann wundert es einen nicht, wenn der Warschauer Internationale Flughafen ebenfalls den Namen des berühmten Komponisten trägt. Dabei spielte Chopin auch mehrmals in Deutschland. Bis heute werden er und seine Musik hierzulande verehrt und auf diese Weise auch mit der polnischen Heimat in Verbindung gebracht! Schließlich wurde in Darmstadt auch die erste bundesdeutsche Chopin-Gesellschaft gegründet.

Seit dem 19. Jahrhundert sorgten polnische Komponisten, Musiker und Interpreten in deutschen Landen für Aufsehen. Berühmte Komponisten ließen hierzulande ihre Werke uraufführen – so etwa Ignacy Jan Paderewski seine Oper Manru in Desden und Krzysztof Penderecki seine berühmte Lukaspassion in Münster, Karol Szymanowskis Oper Hagith erlebte in Darmstadt ihre deutsche Erstaufführung …. Auch der polnische Jazz feierte in Deutschland Erfolge, und das ab Mitte der 1950-er Jahre etwa durch Andrzej Kurylewicz, Michał Urbaniak und Zbigniew  Seifert, heute durch Vitold Rek und Janusz Stefański.

Aber auch die heutige deutsche Pop-Musik hat nicht selten polnische Wurzeln: Thomas Godoj gewann vor ein paar Jahren die RTL-Talentshow DSDS. 2014 folgte ihm die erst seit Kurzem in Deutschland lebende Sängerin Aneta Sablik, und die Frontfrau der Band Elaiza, die Deutschland beim European Song Contest im Mai 2014 in Kopenhagen repräsentierte, Elżbieta (Ela) Steinmetz, verbrachte ihre Kindheit in Polen. Im Hip-Hop gibt seit mittlerweile Jahrzehnten der sympathische DJ Tomekk mehr als nur einen Ton an, der nicht nur deutsche, sondern auch internationale Musikstars sampelte oder produzierte. Gegenwärtig stürmt der Berliner Mark Forster nicht nur die deutschen Musikcharts, sondern auch die Herzen des Fernsehpublikums. Kaum einer weiß, dass er bürgerlich Marek Ćwiertnia heißt, am liebsten die Pierogi seiner Warschauer Oma isst und davon träumt, zu einem Konzert nach Polen eingeladen zu werden.

 

Die Musik- und Bildpräsentation von Dr. Andrzej Kaluza präsentiert teilweise die Ergebnisse des Projekts „Polnische Spuren in Deutschland“, das Ende 2016 als Buch in der Bundeszentrale für politische Bildung erscheint.